Vereins-Ball

am Donnerstag den 22. Februar 1900 abends 8 Uhr versammelte sich jung und alt in den schön dekorierten Sälen des Herrn Max Bachmair in Egern, um sich bei Musik und Tanz zu erfreuen und dabei einigermaßen, die Unbill des Wetters zu vergessen.

Ruhig und gemessen, aber lustig und fidel gingen die Stunden unter den Klängen der gut besetzten Tegernseer Musikkapelle vorüber, bis die Morgenstunden so manchen Säumigen zum Aufbruch mahnte. Alle jedoch konnten sich nicht entschließen ihre Heimstätte aufzusuchen, sie pilgerten gen Rottach, zum Gasthaus Scheurer, wo der zweite Tag des Wallberger Vereinsballes zu Ende gefeiert wurde.

Einladung zur Fastnachts-Unterhaltung 1901

 

 

O Sakra! Sausen dö daher!
Gib acht, kimm eahna net in d'Quer,
Sunst is 's glei' völli' aus und g'feit,
Dei' selig's End' waar nimma weit.

Der Oane hat, sell scheint a guata,
Sein Schatz dabei, der schlaue Bruada!
Dö derfa uns net so davo':
Probir'n ma 's mal, 'leicht halten s' o';
Kunnt sei aa, wann "er" aufg'legt guat,
Daß er uns mitfahr'n hoaßen thuat. -

"Was fragst? - Wo nachat d' Fahrt hingang?
O mei, dö dauert net gar lang:
Nach Rottach abi kimmst im Flug,
Da wart' scho glei' a ganza Zug.
Dem Zug gehst nach und ohne B'sinna
Sitzt D' schnell beim Lampi=Schorschl drinna.

Du, da paß auf: da machst Dir Aug'n,
Da kannst z'erscht gar net gnua Dir schaug'n:
An' solch'n Festsaal volla Pracht
Hab'n s' aus dem Wirth sein' Tanzbod'n g'macht.
Zum Ess'n, Trinka is scho b'stellt
Dös allerbeste auf da Welt.

 

Dö Musikanten warten scho',
Bis 's endli' geht mi'n Tanz'n o';
Sie freu' si' alle selm scho' d'rauf,
Wann s' schpiel'n oan um den andern auf,
Und si' beim Landler drah'n dö Paarl'n,
So zwischen zwanz'g und siebaz'g Jahrln. -

Daß D' aa zum Schnaufa find'st a Zeit,
Gibt's wieda a and're Lustbarkeit:
So bringa a paar Spaß'lmacha
Di', wannst a net gern mogst, zum Lacha.

Kurzum, kreuzlusti geht's do zua
Von Obends bis spat in da Fruah.
D'rum kemma d' Leut' -
dös is zum lob'n -
Aa von dö höchst'n Häusa drob'n,
Und thean - Du sixt ja - unta jod'ln,
Wo's geht, zum Festplatz abirod'ln. - -
Wos moanst? Du wüßt'st oiwei' no net,
Von wem denn eigentli' waar d' red'?
Geh', woaßt's ja eh! Mach' koane Tanz'!
Dö urfidel'n "Wallberga" san's.


Faschingstanz

Donnerstag den 14. Februar 1901 (unsinniger Donnerstag) abends 8 Uhr versammelten sich die Mitglieder der Wallberger in den festlich geschmückten Räumen des Herrn Plendl in Rottach.

Der Saal war mit Girlanden und Scheiben geziert, im Hintergrund eine Gebirgsscenerie. Die Räume waren dicht von schmucken Leuten besetzt. Nach den Klängen der Tegernseer Musikkapelle drehten sich die Paare unter platteln und Jauchzer lustig im Kreise.

Während der Pause gab es verschiedene Vorträge. Herr Terofal vom Schlierseer Bauerntheater mit Tochter ernteten besonders stürmischen Beifall für ihre Almlieder und Jodler. Mädchen aus unserem Ort trugen ländliche Lieder vor. Herr Fidel Reiffenstuel erfreute mit Vorträgen Kobell´scher Gedichte.

Niemand dachte ans Heimgehen. Nach Beendigung der Ballmusik versammelten sich die noch Anwesenden, eine ziemliche Zahl in den Lokalitäten des unteren Stockes, und in heitester Stimmung erwartete man den kommenden Tag.

Nun übernahm die Musikkapelle Jung-Rottach die Führung. Unter Gesang, Zitherspiel und Tanz vereinigten sich die Fröhlichen abermals.
Erst als wieder die Nacht sich herniedersenkte dachte man ans Heimgehen.

 

Jessas, was waar senn dös!
Was soll ös sein?
Sagt's, wenn's dö Bildeln sehgt's;
Dö schein' Enk ein!

Kurze Wichs, Wadelstrümpf,
Schneidige Büchs!
Gamsbock sehgn - abaknalln -
Da feit si' nix!

Kimmt der Schütz nacha hoam,
Gamsbart am Huat,
Losen eahm Deandeln zua;
Dös können s' guat!

Holt er s' zum Tanzen d'rauf -
D' Schneid, ja dö ziagt! -
Schutzt er sein Deandel auf,
Daß's grad so fliagt.

Nach a Weil' Paar auf Paar
Langsam verziagt;
Gern san dö meisten Leut'
Ruahi' vergnüagt!

Grad der Mond horcht und schaut;
Der wenn red'n thaat!
"Alte G'schicht!" denkt er und
Lacht halt schön staad. -

Mitten drin fallt's Enk ein:
- D' Bildeln packt's z'samm -

 

"Winter is's, und dös Ganz'
Is blos a Traam!"

Moant's denn, i' fopp' Enk grad?
Soll i' Enk führ'n
Zua an Platz, wo's all's gibt?
Wollt's es probier'n?

Schuahplatteln, Zietherspiel,
D' Hauptsach' dazua:
Deandeln, daß 's Herz Enk lacht,
Deandeln grad gnua!

Was's mit dem Schiaßen is,
Thuat's mi' iatzt frag'n.
Soll i' verschwiegen sein?
Soll i's Enk sag'n?

Feuer gibt's, wenn aa net
Oa' Kugel fliagt;
Diam Oana Treffer in's
Herz eini kriagt!

Noch a Frag' druckt Enk, gel!? -
Glaabt's es mir, da
Braucht man koan Mondschein net;
's geht a so aa!!

Wollt's selm sehgn, ob's g'wiß is und wahr:
Geht's am Wallbergerball
Am unnsinni'n Pfinsta dös Jahr!

Minna Zoepf

 

 

Faschingsball am 6. Februar 1902

Ein fideler lustiger Tag sollte er wieder werden, der unsinnige Donnerstag, an welchem der "Wallbergerball" abgehalten wird. Schon Wochen zuvor war bei Jung und Alt die Rede davon, und keine Hoffnung wurde getäuscht.

In dichten Massen kamen sie herbei die Getreuen, um sich einmal richtig auszutoben. Die Säle des Herrn Bachmair hatten ein festliches Gewand angelegt. Den Tanzsaal zierte eine künstliche Säulenhalle, auf welcher eine grüne Spalierlaube aufgebaut war, welcher zusammen für den Beschauer einen heimischen Eindruck machte. 3 Tage hatten die Erbauer, Ausschuß- und Mitglieder daran zu bauen.

Schnell waren diese Räume besetzt, sowie auch die anderen schön gezierten Festräume. An allen Mienen konnte man Freude und Glück lesen, ungestört verliefen die heiteren Stunden bei den Klängen der Musikkapelle "Jung-Rottach" welche diesesmal wirklich lohnenswert spielte. Während der Pause mußte Herr Fidel Reiffenstuel auf vielseitiges Verlangen "die übergossne Alm" von Kobell vortragen, zu deren Begleitung Herr Förster Harlander, Donner und Blitz fabrizierte: beide ernteten reichen Beifall.

Ein dem Abend gewidmetes Gedicht von Herrn Kreisbaurath Fritz Schenk in Dießen wurde verlesen. Hierauf wurde wieder weiter getanzt bis der Tag zu den Fenstern hereinlugte.

Auch der andere darauf folgende Tag wurde noch von dem lustigen Völklein mit beschlag belegt, und bis zum Abend ausgehalten.

Den Text zu den Ballkarten verfaßte in liebenswürdiger Weise Fräulein Minna Zöpf in Tegernsee, die Karte ist hier angeheftet.

 

Einladung

zu der am Donnerstag den 19. Febuar 1903
stattfindenden

Fastnachts-Unterhaltung

im
Gasthaus "zum Scheurer" in Rottach.

Eintritt für Mannsleut 1 Mark
Eintritt für Weibsleut 50 Pfg.

 

Am unsinnig'n Pfinsta gel
Werd's z'Rottach kreuzfidel.
Keman beim "Scheurer" drob'n
"D''Wallberga" z'sam.

Kemmt's no und seid's gern do
Bei uns geht Enk gar nix o,
Bier und Wei' gibt's g'rad gnua
Und a an Tanz dazua.

Gehts mit die Deandln her
Na feit si gar nix mehr,
Vergesst's a die Weiberl nit
Sonst wern's Enk zritt.

Setzt's greana Hüatl auf
Und thua dein Gamsbart drauf,
'S Hösei dös leda nimm,
Leg's o und kimm.

'S Joppei hängst üba grad
Wia's gern a Jeda hat,

 

Lofei oda Strümpf dazua
Na freust d'mi Bua.

Schmir'b da fei d' Hax'n guat
Dass's nit so Schnackl'n thuat,
Und a die Händ nit z'fei
Nacha haust d' drei

Dass si da Bod'n biagt
Und's Schürz'l aufifliagt,
An Juchschroa! - an frisch'n drauf
Dös richt' die auf.

Um Achti geht's o die G'schicht
Wascht si a Jeda's G'sicht
Kimst as nit z'wasch'n mehr,
Gehst d'ung'waschna her;

A Markl kost't da Eintritt heut
Für alle mannerleut,
A Fufzgerl für d'Weiberl grad
Das ma was hat. -

 


Faschings Tanz am Donnerstag den 19. Februar 1903

In den festlich mit Scheiben und Tannengrün geschmückten Räumen des Gasthauses zum "Scheurer" in Rottach versammelten sich die "Wallberger" und "Wallbergerinnen" zum ländlichen Tanz, unter den Klängen der Rottacher Musik.

Während der Tanzpause wurden die eingelaufenen Telegramme und Zuschriften verlesen, und begeistert aufgenommen. Einige Lieder wurden von anwesenden Mädchen zum Besten gegeben, welche volle Anerkennung fanden.

Hierauf begann wieder der Reigen und flutete die Menge bis zum frühen Morgen. Mehrere der Beteiligten konnten sich in Anbetracht der urgemütlichen Stimmung die Unterhaltung in verkleinerten Maßstab bis zum Abend des angebrochenen Tages fortzusetzen.

 

Die Wallberger

Verein
zur Erhaltung der Volkstracht, Egern=Rottach.

Samstag, den 13. Februar 1904

Tanz=Unterhaltung

im Saale des Gasthauses zur Überfahrt in Egern.
Eintritt für Mannsleut M. 1.50, für Frauen und Madln 50 Pfg.

Nur für Mitglieder    Beginn 8 Uhr Abends

 

D' houzet - a Musi, A Juhschroa, a Tanz!
Heut' no' macht's narret, ja Mi' olt'n Schwanz!

Muaßt Du net aa so sog'n? Hei, Freunderl? He!
Zithag'spiel! - Haxnschlog'n!! Tuife! - Juhe!!

Pumpert mir 's Herz im Leib, Wann i' dro' denk! -
Kimm weg'n so 'n Zeitvarteib Heut' gor zu enk

Grad her von Woiwer ro! - Wos der woi macht? -
Jagt Lahn' um Lahna no, - Hoaßt bei eahm g'lacht.

Werd drum net harb do' sei', 's macht eahm a Freud:
Lod i' zum Ball Enk ei', "Wallberger"-Leut!

 

Lusti' im Johr amoi - Gel, machst koa G'sicht!
Ent' is der "Hoßn Soi"  Vui schö' scho g'richt!

Mogst aa vo' Münga sei' - Oda wia's hoaßt!
Sixt, bis vo' Wean diawei' San s' aufig'roast!

'n Jankerund "de Kurz" iatz her, D' lofei an huat!
's Miada und 's anda G'scher, So, na is' guat!

Deandln machts! - Rühr' di' Bua! Seid's net vo' Loam.
juchzt's, singt's und tanzt's enk gnua! Koan's bleibt dahoam!

Pfüat Enk iatzt! D' Hand gebt's drauf, Sagt's: "Ja, i' kumm,
Geht's da, i' paß nix auf, Grad oda krumm."

Secht's, so, da freut's mi' Es lustige Leut!
's Zwieda und 's Fadsei',
des bringt neamat's weit!

 

Samstag den 14. Februar 1904

hielt der Verein seinen Ball im Saal zur "Überfahrt" ab, der überaus stark besucht war.

Fröhlicher Tanz und abwechselnder Gesang von Almenliedern in den Pausen ließen schnell den herrlichen Abend vergehen.

Vorstand Popp verlas die eingelaufenen Telegramme und Briefe, von denen einige in höchst gediegene Form von Gedichten abgefaßt waren und Zeugnis ablegten, welche Beliebtheit und Sympathien sich der Verein in den weitesten und besten Kreisen erfreut.


Einladung

zu der
am Donnerstag den 2. März 1905
stattfindenden

Fastnacht-Unterhaltung

im Saale des Gasthauses "zum Bartmä" in Egern

Anfang Abends 8 Uhr Eintritt Mannerleut 1 Mark 50 Pf. Nur für Mitglieder
                Frauen und Mad'ln 50 Pf.

 


Die schön' greana Dax'n, Koa' Eis mehr am See,
Wo'st hi'schaugst, o Sax'n, Koa' Bröserl koa' Schnee!

Da Nebi werd selten, Und d' Sunn lacht am G'wand',
Da brauchst nimma z' schelten, Da Winta geht z' End'.

Mag's schö' sei', mag's reifa, Wenn's Fastnacht halt werd,
Dann wer'n d' Leut in Häufa Varruckt und vakehrt!

's Varruckt- und Vakehrtsei' G'hört aba zum Leb'n,
G'rad wia in a Küachei Wei'beerl und Ziweb'n.

Blos Haus'n und Schaff'n? - Koa Freud wann ma' hätt',
Koan Tanz - diam an Aff'n - Hörst, dös waar a' G'frett.

An' z'widana Loda, A' grantige Molln,
Dö soll do' mitsamma Da Gankerl glei' hol'n! -

Schaug's "Wallberger" Miadei, Dös Dirnei, dös g'schmach' -
Sein Buam und an Hiasei, Und mach's eahna nach!

Dö richten scho' 's Taaferl Und alles was ham,
Für'n unsinni'n Pfinsta Gar nett und fei' z'samm'!

Und überall hörn ma'; "Du, da werd's da' fei'
Auf'n Wallberger-Ball." - Und drum lad'n ma' Di' ei'

Für'n Zwoaten im März'n - (Jatzt mach koa dumm's G'friß!
Zum Tanzen und Scherz'n, Da g'fallt's Dir ganz g'wiß!

D' Musikat'n scho stimma, die Geig'n wer'n scho' laut:
Drum saam Die iatzt nimma, werst sag'n: "Dös haut!"

 

 

Am 2. März hielt der Verein seinen Vereinsball im Gasthof Bachmair in Egern ab.

Begünstigt durch das schöne Winterwetter war auch der Besuch abends von Seiten der Vereinsmitglieder und Auswärtiger ein sehr reger.

Es war ein fröhliches Treiben in dem dekorierten Festsaal und durch die musterhaft durch geführte Tanzordnung kam auch ein jedes auf seine Kosten.

Erst am frühen Morgen endete das wohlgelungene Fest.

 

 


Die Wallberger

Verein für Erhaltung der Volkstracht
Egern-Rottach.

 

Einladung

zur

Fastnacht-Unterhaltung

am
Donnerstag, den 22. Februar 1906
im

Gasthaus Plendl in Rottach

Eintritt: Mannsleut Mk. 1.50, Frauen und Madln 50 Pfg.

Beginn abends 8 Uhr  Nur für Mitglieder

 

 

"An Schlüss'l zum Kast'n
Gib her, Miadei, g'schwind!
Hast'n leicht gar versteckt,
Weil i' 'n net find'?

"A so moanst, mei' Hansei?
Bist do' net so dumm;
Den kraigst ma aa' nimmer,
Du woaßt scho' warum, -

Denn suachst du wos im Kast'n,
Na wirfst all's durchanand,
Und i' hab do' drinn' aufg'hob'n
Unser Wallberger G'wand!

Überhaupts möcht' i' wiss'n,
Was d' mit'n Schlüss'l willst, Hans?
Is leicht eppa gar scho'
Der Wallberger Tanz?"

"Derrat'n hast as, Miadei! -
Der Wallberger Ball
Is am unsilli'n Pfinsta
Beim Plendl im Saal!"

 

 

"Ja dös is no' schöna! -
Dös sagst mir erst heunt?
Jtzt lad' nur g'rad' g'schwind ei'
Alle Wallberger Freund!

Derweil nacha richt' i'
Dei' Klüftl schö' z'amm',
Denn daß dös net brauchat,
Dössell glaab i' kaam!

Dei' Kurze für d' Sunntag
Und d' Lofei'n dazu,
Dös Jöppei, des graue,
An' Brustfeck und d' Schuah,

Mein Kitt'l und 's Miada,
A' Tüachei, an Huat,
Na sagt g'wiß a Jed's: Sixt,
Dö zwoa g'fall'n ma guat:

Itzt Hans aba schleun' di',
Lad' ei' auf'n Ball
Für'n unsinni'n Pfinsta
Beim Plendl im Saal!"

Am 4. März 1906 hielt der Verein seinen Jahresball im Gasthof "Plendl" ab.

Der Besuch war ein sehr zusprechender und wurde bei fidelen Weisen tüchtig geplattelt und eine festfröhliche Stimmung ? bald allen Anwesenden einem. In den Pausen konnte man sich an diversen Vorträgen und Liedern des "Almquartettes erfreuen".

Erst die Morgenstunde trennte die Gäste.

 

Die Wallberger

Verein für Erhaltung der Volkstracht
in Egern=Rottach

Einladung zur Fastnachts=Unterhaltung

am Samstag, den 9. Februar 1907
im

Gasthaus "zur Überfahrt" in Egern
Eintritt für Mannsleut mark 1.50,    für Frauen und Madeln 50 Pfenning

 

Wia schö und wia fei' is a' Liegerstatt!
Wia molli' und guat is a' Bett!
Natürli' halt aa' nur für Den, der oans hat;
Wannst koans hast, - Bua, dös is a G'frett.

Kimmst hoam du stoamiad von da Arbat auf d' Nacht,
Bist granti' a' diam und recht fad,
Na' denkst da', iatzt werd bloß no' Ab'nd g'schwind g'macht
Und dann haust d' di' eini schö' stad.

Da drinn' gibt's koa Zwietracht, koan Ärger, koan Streit,
Da schlaf i' da' grad wia a' Ratz,
Und all's is vagess'n von gestern auf heut;
Ja, Bua, so a' Bett is a' Schatz.

Doch oamal im Jahr bleibt mei' Bett woltern laar,
Da geh' i' zum Wallberger Tanz.
Herrschaft - wenn i' da in mein' Bett drinna waar,
Na' waar i' a' trauriga Schwanz.

Da laßt's ma' nur ja mi'n Dahoambleib'n mei  Ruah
Und mi'n Schlafa, denn da werd nix draus;
Im Februar, am neunt'n - mir waar's ja grad gnua -
Da halt' i's im Bett drinn' net aus.

Und Enk geht's akrat so - drum kemmt's fei' ganz g'wiß
Zum Tanz'n auf d' "Überfahrt" 'num,
's werd lusti' und grüawi, wia's allawei' is:
Da waar uns doch's Betthüat'n z'dumm!

 

Vereinsball abgehalten am 9 Februar 1907 im Gasthof zur "Überfahrt"

der wirklich wieder zu den schönsten Veranstaltungen des Vereinsjahres gezählt werden darf.

Bei festlich geschmückten Festsaal und bei einem schönen Bund von Farben der Trachten entwickelt sich bald ein Leben und eine Stimmung, die nichts zu wünschen übrig ließ; fleißig huldigte man, Jung und Alt, dem Tanzvergnügen bis zum frühen Morgen.

Die Pausen füllten fröhliche Almenlieder des Almenquartett und die beliebten Tanzweisen der Gebrüder Reichenbach und somit endet unser Vereinsjahr 1907.


Die Wallberger

Einladung
zur

Fastnachts-Unterhaltung

am Samstag, den 29. Februar 1908
im Saale des Gasthauses "zur Überfahrt" in Egern.

 

"Ja, Miadei, heut bist schö' bei'nand',
's is do' scho' aus der Weis',
Am Wochatag im Fei'rta'g'wand,
Dös is a ganz a b'sundre G'schicht,
's muaß scho' was Extri's sei',
Daß du auf d' Nacht, so schö' z'sammg'richt',
No' gehst auf Egern 'nei'?" - -
""Geh, tratz mi' net"", sagts sie und lacht,
""Dös woaßt ja dengerscht scho'
Wallberger-Ball is heut auf d'Nacht,
Drum schleuni' i' mi' a so.
Von oan Jahr auf dös andre Jahr
Freu' i' mi' auf dös Fest,
Und allemal, ja g'wiß is 's wahr,
Is 's kreuzfidel no' g'west. - -
Geh', ziahg di' o' und kimm halt aa',
Es hat no' neamand g'reut,
D' Wallberger san ja all'samt da,
Und ins, dös woaßt, macht's Freud."" - -
"Ja, Miadei, g'wiß, da kimm i' hi',
Brauchst mir net viel z' vazähl'n,
A so a Wallberger wia i'
Der derf do' da net fehl'n."

 

Der Vereinsball fiel auf den 29. Februar 1908 im großen Saal zur Überfahrt,

der unter reger Beteiligung seitens der Mitglieder stattfand. Es wechselten Tanz und Gesang in froher Stimmung und erst am frühen Morgen fand die Feier sein Ende.

Die Wallberger

Verein für Erhaltung der Volkstracht, Egern=Rottach
Samstag, den 20. Februar 1909

Fastnachts=Unterhaltung

im Saale des Gasthauses "zur Überfahrt" in Egern
Eintritt für Mannsleut Mark 1. -

 

Warum i' heunt in Gala bin,
Darat'st D' net leicht - i' wett'!
Dös hat an ganz an b'sunder'n Sinn,
Z'weng'n meiner tua i' 's net;

I' liaß dee G'schicht'n wirkli' sei'!
Warum? I' wui Dir's sag'n:
Scho' lang san mir zwoa z'weni' fei',
I' und mei' gelber Wag'n.

Und z'langsam aa', hoaßt's allerort,
- Mei' Liaba, dees tuat weh
Drum muaß i' alter Kerl fort
Vom schöna Tegernsee.

Wann i' oft so in Wichs und Glanz
Hab' g'fahrn vo Schaftlach rei'
An Stieler und an kobell Franz,
Werd's wohl a' Ehr' g'west sei'!

Da hab' i' blas'n wia net g'scheid,
Was außaganga is,
Und jeden Passagier hat's g'freut,
Der mit mir g'fahr'n is.

Do' iatz' is 's aus - der gelbe Wag'n
Is nimmermehr modern,
UNd stinkt aa' 's Autl, net zum sag'n,
D' Leut fahr'n halt dengerscht gern. - -

Ja so! ..... vagess'n hätt' i' bald,
Was i' bei Enk da wui:
A' frohe Botschaft bring i' halt
Und schöne Grüaß recht vui!

D' Wallberger schick'n heunt' mi' scho',
I' sollt' enk ei'lad'n all
Für'n zwanzigsten dees Monat no'
In 'n "Überführer"-Saal.

I' hol' Enk mit'n Schlitt'n ab,
Schickt's mir nur nachricht, zua,
Na' fahr' i' Enk glei' hi' im Trab
Und hoamzu in da Fruah. -

Vastand'n habt's mi'? Brauch net z'frogn?
Mir sehg'n uns also g'wiß.
Denn dees muaß i' net extra sog'n,
Daß 's da nia trauri' is!

 

Am 20. Februar 1909 fand der Vereinsball im Gasthof "Überfahrt" statt,

der eine sehr rege Beteiligung fand.